Glasblasen in der Glashütte Schmidsfelden – Teil 1

Firmenausflug nach Schmidsfelden ins Glasmacherdorf

Vor ein paar Wochen haben u.a. einige Mitarbeiter unser Firma einen Ausflug in die Glashütte Schmidsfelden gemacht. Durch unsere guten Kontakte zum Inhaber Stefan Michaelis wurde für uns an diesem Tag der Glasofen angeheizt damit wir einen Einblick in die Arbeit des Glasblasens bekommen. Zunächst wurde uns ausführlich erklärt wie die einzelnen Schritte ablaufen müssen, auf was zu achten ist und welche Probleme auftreten können bzw. welche Sicherheitsmaßnahmen zu treffen sind.

Glasblasen mit der Glasmacherpfeife

glasblasen-glashuette-schmidsfeldenNach der theoretischen Einweisung wurde es dann langsam Ernst. Zunächst wurden Zweier-Teams gebildet. Dies ist notwendig da man generell für manche Handgriffe auf Hilfe angewiesen ist. Die Glasmacherpfeife ist das wichtigste Werkzeug beim Glasblasen.

Man testet zunächst durch kurzes einblasen ob die Glasmacherpfeife frei ist, d.h. man prüft ob auch Luft beim hineinblasen austreten kann. Als nächstes wird die Spitze der Glasmacherpfeife im Feuer erwärmt. Wenn Sie leicht rötlich ist kann der ganze Prozess beginnen.

Man nimmt die Pfeife aus dem Feuer und testet nochmals durch kurzes Hineinblasen ob das Rohr frei ist. Dann kann es auch schon losgehen. Man nimmt mit der rechten Hand das hintere Ende der Pfeife, die linke Hand ist im vorderen Bereich der Pfeife. Man kann gegen die Hitze auch einen speziellen Handschuh anziehen.

1140 Grad heißes Glas

glasmacherdorf-schmidsfeldenDer Assistent öffnet nun mittels Fusspedal den Ofen. Der Anblick des flüssigen Glases ist absolut beeindruckend. Allerdings steigt der Respekt vor diesem faszinierenden Material sehr schnell. Die Temperatur des Glases beträgt ca. 1140 Grad – dies bekommt man auch recht schnell nach dem öffnen zu spüren. Man blickt in eine hell leuchtende zähflüssige Masse.

Nun taucht man mit dem vordersten Teil der Glasmacherpfeife im schrägen Winkel in das heiße und zähflüssige Glas ein und nimmt unter ständigem leichten drehen (Prinzip Honiglöffel) das zähflüssige Glas auf. Die Menge des aufzunehmenden Glases ist i.d.R. abhängig vom zu produzierenden Artikel bzw. auch vom können beim Umgang mit diesem sehr heißen Werkstoff. Der Prozess der Aufnahmes des Glasses kann natürlich auch mehrfach für die Herstellung größerer Artikel wiederholt werden.

Dies war der erste Teil über unseren Besuch im Glasmacherdorf Schmidsfelden. Im nächsten Teil unserer Glasbläser Exkursion erklären wir die weiteren Arbeitsschritte.

3 thoughts on “Glasblasen in der Glashütte Schmidsfelden – Teil 1

  • By Jan gr² - Reply

    Ich liebe die Arbeit mit dem über 1000°C heißen schön formbaren Werkstoff :)
    Die Glasbläserei ist eine große Kunst, doch wenn man es kann, macht es auch durchaus spaß.
    Super Artikel!
    Gruß, Jan
    von gr²

  • By Glaserei Fan - Reply

    Wirklich schöner Einblick in den Alltag der Glaserei. Finde es toll, dass dieses Handwerk heute noch so angewendet wird. Gäbe es denn Möglichkeiten sowas zu automatisieren oder ist das immer noch die beste Art das Glas so zu formen?

  • By Tom - Reply

    Hallo Zusammen
    mein grosses Hobby ist die Geschichte der Glasmacherei.
    Ich suche schon lange eine Glasmacherpfeife.
    Wer würde mir eine, gerne gebraucht, verkaufen ? Ich würde mich sehr freuen.

    Schmidsfelden ist immer eine Reise wert ! Höchste Empfehlung !!!!

    Liebe Grüsse

    Thomas

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